Unsere Jungfrau vom Schnee

Mi., 27. Mai 15, La Palma, Tag 361, 2.587 sm von HH

ist die reichste Frau der Insel.
Diese Beschreibung hat sie ausschließlich ihren, mit Edelstein verzierten, wertvollen Kleidern zu verdanken. Mit diesen Kleidern verhüllt sie dann auch geschickt ihr hohes Alter.
Die Señora ist nämlich bereits fast 600 Jahre alt.
Sie ist 82 cm groß, aus Terrakotta, stammt ursprünglich aus Antwerpen und ist die offizielle Schutzheilige von Santa Cruz. Und Sofia, die Ex-Königin von Spanien ist bereits seit 1977 ihre Hofdame.

Passend zu ihrem Alter wohnt sie in einer ebenso alten Kirche. Die liegt vier Kilometer oberhalb von Santa Cruz in Las Nieves. Und dort besuchen wir sie.
Der steile Weg führt uns aus der Stadt, parallel zu einem Barranco, heraus. Nach den Hochhäusern am Stadtrand, ändert die Bebauung sich und wir kommen wir an schönen Fincas vorbei.
Die abenteuerlich in die steilen Felswände gebaute Behausungen sehen sehr ärmlich aus.
Zum Teil stehen diese leer oder dienen als Stall. Aber vielfach sind sie bewohnt. Auch das ist Europa.

Die Kirche für Nuestra Señora de las Nieves – „unserer Frau vom Schnee” ist in einem winzigen Dorf hübsch gelegen zwischen Brunnen und gerade üppig blau blühenden Palisanderholzbäumen (Jacaranda).


Die Kirche ist nicht sehr groß, schummrig und die Jungfrau, indirekt beleuchtet, überstrahlt alles.
Winzig klein das Gesicht, überfrachtet von den wertvollen Klamotten.
Aber die kleinen Putten-Engel, die sie singend und Harfe spielend umrahmen, sind sehr hübsch.

Als wir um die Kirche streifen, duftet es verführerisch nach Gesottenem und Gebratenem.
Hier gibt es endlich gegrillte Ziege, die ich schon alle Kanaren-Inseln vergeblich gesucht habe. Aber für eine komplette Mahlzeit ist es noch zu früh.
Der Bärenhunger ist noch nicht wirklich da. Daher setzten wir uns gemütlich unter die schönen Jacarandas und knabbern an unseren mitgebrachten Brötchen.
Aber wir werden wieder kommen mit großem Hunger. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Dafür essen wir abends in der Marina eine ganz gute Pizza.
Noch immer lassen die wirklich milden Abende auf sich warten, so dass wir leider nicht auf der Terrasse sitzen können. Dabei hätten wir so einen schönen Blick auf Atanga gehabt.

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